Tagungen

Nachlese zur 19. Sächsische Holzschutztagung am 13.03.2010 in Leipzig

Sächsischer Holzschutzverband e.V.Schädlingsbekämpfer-Verband Sachsen e.V.Deutscher Holz- und Bautenschutzverbandes e.V.







„140 Teilnehmer kamen zur Holzschutztagung in Sachsen am 13.03.2010“

19. Sächsische Holzschutztagung am 13.03.2010 in LeipzigAm 13. März fand in Leipzig die diesjährige Fachtagung des Sächsischen Holzschutzverbandes statt. In bewährter Weise nutzten auch in diesem Jahr die Mitglieder des Landesverbandes Sachsen des Deutschen Holz- und Bautenschutzverbandes sowie des Schädlingsbekämpfer-Verbandes Sachsen diese Möglichkeit zur Weiterbildung. Das Thema „Quo vadis Chemischer Holzschutz – wie weiter mit und ohne Chemie im Holzschutz“ zog immerhin 140 Mitglieder der 3 Verbände sowie Gäste in das Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle.

19. Sächsische Holzschutztagung am 13.03.2010 in LeipzigVier Themen bestimmten die Tagung:
Herr Dr. Erhard Schmidt (Leiter des Referates Gefahr- und Biostoffe/ Transportsicherheit der Landesdirektion Dresden) referierte zur Umsetzung der neuen Richtlinie zur Kennzeichnung von Gefahrstoffen (GHS). Der Umgang mit kennzeichnungspflichtigen Chemikalien wird u. a. in der GefStoffV geregelt. Durch die europaweite und weltweite Harmoniesierung bezüglich der Kennzeichnung wird z. B. die Ausbildung zum Sachkundigen für Holzschutz am Bau weiter an Bedeutung gewinnen.

PCP, DDT und Lindan gelten aus heutiger Sicht als negative Hinterlassenschaft des chemischen Schutzes vergangener Jahrzehnte. Der Umgang mit diesem Problem wirft in heutiger Zeit viele Fragen auf. Herr Dr. Martin Fischer (Institut für Holztechnologie Dresden) erläuterte in seinem Vortrag den aktuellen Stand und Probleme bei der Bewertung von Kontaminationen mit den Wirkstoffen PCP, DDT und Lindan und ging auf neue Möglichkeiten der Dekontaminierung bzw. Minimierung dieses Emissionspotentials ein.

Die zukunftsweisende Möglichkeit des Einsatzes von Nützlingen im Holzschutz war das Thema von Dr. Tilo Haustein (ö.b.u.v. Sachverständiger). Ausgehend von der weiteren möglichen Einschränkung von Bioziden in der Schädlingsbekämpfung wurden die Voraussetzungen, Möglichkeiten der Umsetzung sowie die Grenzen einer biologischen Bekämpfung umfangreich geschildert. Für eine praktische Umsetzung der Erkenntnisse werden weitere Forschungsaktivitäten nötig sein, die sich auf die Biologie der Nützlinge konzentrieren sollten.

19. Sächsische Holzschutztagung am 13.03.2010 in LeipzigDas vorgestellte Thema war gleichzeitig auch der Schwerpunkt der Dissertation von Dr. Haustein. Im nebenstehenden Bild empfängt unser Mitglied Dr. Tilo Haustein die Glückwünsche des Verbandes vom Vorsitzenden Norbert Nieke.

Ekkehart Hähnel, vor allem bekannt durch seine Fachbücher im Holzbau, referierte zu Holzverbindungen bei der Sanierung frei bewitterter Konstruktionen. Eine immer wiederkehrende Erkenntnis ist, dass die ganzheitliche Betrachtung der Holzkonstruktion bereits in der Planungsphase nicht nur beachtet, sondern auch umgesetzt werden muss. Nicht nur die Verbindung allein, sondern die verwendeten Holzarten sowie die Bewitterungsintensität sind entscheidende Einflussgrößen auf die Haltbarkeit der Konstruktion. Das Verständnis für den Baustoff Holz mit seinen Möglichkeiten und Grenzen sowie die Bereitschaft, bekannte Fehler nicht zu wiederholen, sollten in der Ausbildung von Fachleuten Priorität erhalten.

Zum Abschluss der Tagung wurden durch den Sprecher des Sächsischen Holzschutzverbandes Harald Urban aktuelle Informationen zum Holzschutz bekanntgegeben.