Seminare

Am 4. April kamen Museologen, Schädlingsbekämpfer und Holzschutzsachverständige auf Burg Mildenstein zu einer Fachfortbildung zusammen. Eingeladen hatte unser Verband in Kooperation mit der Sächsischen Schlösserverwaltung.

Das Referententeam, bestehend aus Frau Sabine Prozell und Dr. Matthias Schöller von der Biologischen Beratung (Berlin) sowie Stephan Biebl (Benediktbeuern), begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Fürstenstube des frisch sanierten Herrenhauses. Im theoretischen Teil ging es um eine Einführung zum Thema IPM (integrierte Schädlingsbekämpfung), die Biologie der wichtigsten Schädlinge an Textilien und Holz, die optimale Dokumentation im Museumsbereich und die Möglichkeiten der Befallsbekämpfung.

Im fachpraktischen Teil wurde der Bestimmungsschlüssel zu Vorrats- und Materialschädlingen des Offenen Naturführers (www.offene-naturfuehrer.de) vorgestellt. Die Referenten hatten Binokulare und zahlreiche, zum Teil auch lebende Musterexemplare der Schädlinge im Gepäck. In Zweiergruppen übte man sich in der Bestimmung, bei Fragen war einer der drei Spezialisten sofort zur Stelle.

Nach einem köstlichen Mittagsbuffet in der Schwarzküche folgte ein Rundgang durch die Museumsräume der Burg. Die Vorgehensweise bei einer Schädlingskontrolle wurde live erklärt, gesucht wurde an Filzhockern, mittelalterlicher Kleidung, hinter Sockelleisten und in Fußbodenritzen. Soviel sei verraten: Das Biologenherz erfreute sich lebhaft an einer Ameisenstraße. Auf bauliche Gegebenheiten wurde hingewiesen, die den Insekten das Leben entweder erleichtern oder erschweren. Vor allem die anwesenden Museologen machten sich fleißig Notizen für die tägliche Arbeit. Ein Ausstellungtisch mit unterschiedlichen Fallen und Monitoringinstrumenten rundeten den Tageskurs ab.

Die Referenten brachten viel Wissen und Begeisterung für das Thema mit. Die Rückmeldungen reichten von positiv bis begeistert, die Fortbildung war ein voller Erfolg. Wegen der Begrenzung der Teilnehmerzahl war der Kurs bereits frühzeitig ausgebucht. Die große Nachfrage veranlasst uns zu einer Wiederholung dieser Spezialfortbildung noch im Herbst dieses Jahres. Einen Termin geben wir rechtzeitig bekannt. Unser Verband bezuschusste seinen Mitgliedern die Kursgebühr mit je 50,00 €.