Exkursionen

Nachdem sich die Lutherstadt Wittenberg zum 500-jährigen Reformationsjubiläum im Jahre 2017 herausgeputzt hatte, wollten auch die Sächsischen Holzwürmer der Stadt einen Besuch abstatten. Dabei interessierten natürlich wie immer für Holzschützer interessante Objekte abseits der großen Touristenattraktionen. Unser Kollege Carsten Dorn hatte zunächst eine Führung durch den historischen und sehenswerten Dachstuhl der Stadtkirche organisiert.

Begrüßt wurden wir in dem historischen Gemäuer – die ältesten Teile der Kirche stammen von 1280, der „Rest“ steht so wie ihn Luther gesehen hat – von Bernhard Naumann, dem Luther-Darsteller zur Luther-Hochzeit (dem größten Stadtfest in Wittenberg).

In lebendiger und anschaulicher Art ließ er zunächst die Lutherzeit vor dem Altar aufleben. Danach ging es in den imposanten Dachstuhl, wo wir lange fachsimpeln konnten und Herr Neumann uns auch mit Fachwissen zum historischen Holztragwerk versorgte.

Nach einer individuellen Freizeit, die zum Erkunden der schönen Altstadt und seiner gastronomischen Angebote rege genutzt wurde, trafen wir uns am Wittenberger Markt am aufwendig sanierten Renaissancehaus der Kaufmannsfamilie Blume aus dem Jahr 1540. Dieses beherbergt heute das Futurea-Science-Center, eine interaktive Informationsausstellung der Stickstoffwerke Piesteritz GmbH, die nicht nur das Leben der Familie Blume und die Stickstoffwerke vorstellt, sondern auch an Hand unzähliger kreativer Versuchsstationen mit modernster Präsentations- und Ausstellungstechnik die Bedeutung der Chemie im Allgemeinen und des Stickstoffes im Besonderen erlebbar macht. Frau Dorn führte uns in die Welt des Stickstoffes ein, leider reichte die Zeit nicht, um alle Experimente auszuprobieren ...

Danach ging es weiter nach Oranienbaum, ein Ort, den die meisten höchstens von der Durchreise nach Wörlitz kennen. Das barocke Schloss (erbaut 1681 bis etwa 1685 für Henriette von Oranien) jedenfalls war den Teilnehmern bis dahin unbekannt. Es wurde bis nach der politischen Wende als Archiv benutzt und erwacht seit 2007 in kleinen aber feinen und mühevollen Restaurationsschritten aus dem Dornröschenschlaf. Leider war es nicht möglich, wie geplant die aktuellen Bauarbeiten zu besichtigen, doch im Rahmen der Führung konnten sowohl sanierte als auch unrestaurierte Bereiche besichtigt werden und man bekam eine Vorstellung von den Arbeiten.

Der Tag klang aus bei einem deftigen Imbiss im Hof eines schön sanierten, historischen Ackerbürgerhauses direkt am Schloss, an dessen Restaurierung übrigens 4 Mitglieder unseres Verbandes in irgendeiner Weise beteiligt waren.

Die Fahrt hat sicher wieder Anregungen gegeben, die Gegend noch einmal zu besuchen und das eine oder andere Exkursionsziel genauer unter die Lupe zu nehmen.