Exkursionen

Nachlese zur Exkursion am 08. Mai 2010 in das polnische Riesengebirge

7.30 Uhr starteten wir mit dem Busunternehmen TRD-Reisen, guter Laune und Sonnenschein in Richtung polnisches Riesengebirge. Die Anreise wurde zu einem kleinen Sprachkurs in polnisch genutzt.

Wie unter Bauexperten üblich, galt das Hauptaugenmerk natürlich den Gebäuden. Es konnte viel Neues entdeckt werden, aber gleichwohl stehen noch einige Aufgaben im Hochbau an und so manchem Holzschützer wird es in den Fingern gejuckt haben.

Exkursion am 08. Mai 2010 in das polnische RiesengebirgeUnser erstes Ziel war der Besuch der Gnaden-Kirche zum Kreuze Christi in Jelenia Góra. Diese zwischen 1709-1718 errichtete und mit klassizistischen Elementen versehene wunderschöne Kirche verfügt über mehr als 4.000 Sitzplätze. Im Innenraum sind Verse und Szenen aus der Bibel zu sehen und die Kuppel und Gewölbe sind mit illusionistischen Fresken verziert. Hochaltar und Orgel sind mit prachtvollen, bildhauerischen und malerischen Details gestaltet. Die Kanzel wurde aus einem Sandsteinblock geschaffen und ist ein Meisterwerk der Steinmetzkunst. Rings um die Kirche befinden sich barock verzierte Gruftkapellen der Hirschberger Kaufherren. Man muss es gesehen haben!

Anschließend bummelten wir durch das Städtchen, bewunderten die teilweise schön sanierten Fassaden und schlenderten über den gerade stattfindenden Markt mit seinen Schaustellerbuden, wo sogar zwei Firmen aus unserer Heimat ihre Produkte präsentierten.

Exkursion am 08. Mai 2010 in das polnische RiesengebirgeZum Mittagessen wurde Tirolerhaus ein 4-Gänge(Wahl)-Menü verzehrt. Da kam ein Spaziergang im Miniaturenpark in Kowary (Schmiedeberg) gerade recht. Auf dem Gelände einer ehemaligen Teppichfabrik wurden uns architektonische Denkmäler wie Paläste, Kirchen, Klöster und niederschlesische Altstädte im Maßstab 1:25 vorgestellt und in perfektem Deutsch liebevoll erklärt. Unsere polnischen Sprachkenntnisse vom Schnellkurs reichten selbstverständlich nicht aus. Die Geschichte vom kleinen Dackel, der überall im Gelände auftauchte, soll sich jeder, den es interessiert, vor Ort erklären lassen. Es ist einen Ausflug wert. Auch die Umgebung, mit Blick zur Schneekoppe, ebenfalls als Miniatur dargestellt, lohnt sich.

Exkursion am 08. Mai 2010 in das polnische RiesengebirgeDanach war wieder unser Busfahrer gefordert, der seiner Aufgabe, 55 Männer und Frauen durch die Gegend zu schaukeln, mit viel Geduld nachkam. Es ging zum Hauptziel der Exkursion, der Kirche Wang nach Karpacz (Krummhübel). Mit viel Geschnaufe und Gekeuche wurde der Anstieg bewältigt. Aber die Mühe war es wert. Das 700 Jahre alte Holzkirchlein ist unbestritten eine Sehenswürdigkeit. Die ursprünglich im 12./13. Jahrhundert in Norwegen gebaute Kirche wurde vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. gekauft und über mehrere Umwege 1844 zum heutigen Standort gebracht. Es ist ein Traum für alle Holzschützer, eine Konstruktion wie diese originalgetreu zu erhalten. Höchst interessant ist, dass diese Konstruktion ohne Nägel, sondern nur mit aus Holz geschnittenen Verbindungen zusammengehalten wird. Außen ist die Kirche mit Rosetten und drachenförmigen Elementen verziert. Im Inneren besteht der Schmuck aus originellen Verzierungen und Skulpturen sowie mit christlichen und nordischen Motiven gestalteten Säulen.

Die Fahrt ging langsam Richtung Heimat. Nächstes Ziel war „Zagroda Kolodzieja“. Dieses Restaurant ist aus einem ehemaligen Stellmacherhof, einem sogenannten Beipfosten-Haus mit Umgebinde entstanden. Innen- wie Außenanlage waren mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Trotz der Anzahl von 55 Personen wurde in Windeseile das Abendbrot serviert. Obwohl alle noch vom Mittagessen satt waren, wurde die interessante polnische Küche umfassend gewürdigt.

Unser Ziel war erreicht, ein wunderschöner Ausflug ging zu Ende und es bleibt nur noch, uns bei den fleißigen Organisatoren Frau Schütt und Herrn Dr. Richter ganz herzlich zu bedanken und uns auf die nächste Reise zu freuen.

(nach einer Zuarbeit von Elke Fritzsche)